Veröffentlichung des Geschäftsberichts 2019: DEWB schließt Geschäftsjahr 2019 mit positivem Ergebnis ab
Jena, 4. Juni 2020 – Die Deutsche Effecten- und Wechsel-Beteiligungsgesellschaft AG (DEWB) hat heute ihren Bericht für das Geschäftsjahr 2019 veröffentlicht. Der Schwerpunkt der Aktivitäten des abgelaufenen Geschäftsjahrs lag auf der Entwicklung des aktuell vier Beteiligungen umfassenden Portfolios. Die DEWB investierte 2019 1,5 Millionen Euro in das Portfolio. Mit der Realisierung eines zwischenzeitlichen Wertzuwachses der FinTech-Beteiligung Decimo GmbH in Höhe von 3,1 Millionen Euro im Rahmen des Mergers mit der aifinyo AG erzielte die DEWB 2019 sonstige betriebliche Erträge in Höhe von insgesamt 3,3 Millionen Euro (2018: 11,7 Millionen Euro). Nach Personalaufwendungen von 0,4 Millionen Euro (2018: 0,4 Millionen Euro) sowie sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von 0,7 Millionen Euro (2018: 6,9 Millionen Euro) beläuft sich das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) auf 2,2 Millionen Euro (2018: 4,4 Millionen Euro). Das Finanzergebnis 2019, belastet unter anderem durch eine Wertberichtigung des Altportfolios, beträgt -1,9 Millionen Euro (2018: -5,9 Millionen Euro). Die DEWB erzielte damit ein Nachsteuerergebnis von 0,3 Millionen Euro (2018: -1,5 Millionen Euro). Bezogen auf 16.750.000 ausgegebene Aktien entspricht das einem Ergebnis je Aktie von 0,02 Euro (2018: -0,09 Euro). Das verwaltete Vermögen belief sich zum 31. Dezember 2019 auf 30,0 Millionen Euro (31. Dezember 2018: 27,3 Millionen Euro). Davon entfielen 1,6 Millionen Euro auf liquide Mittel (31. Dezember 2018: 2,2 Millionen Euro).
Entwicklung des Digital Finance Portfolios
Die Portfoliounternehmen im neu fokussierten Digital Finance-Segment haben sich im Geschäftsjahr 2019 sehr positiv entwickelt. Die Lloyd Fonds AG, die Kernbeteiligung der DEWB, konnte ihre strategische Neupositionierung zum börsengelisteten, bankenunabhängigen Vermögensverwalter und aktiven Asset Manager erfolgreich abschließen. Neben dem Start der ersten eigenen Fonds sicherte sich das Unternehmen mit zwei Akquisitionen hochkarätige Fondsmanagement-Teams und vielfach ausgezeichnete Fonds zur Ergänzung des eigenen Produktportfolios. Das verwaltete Vermögen konnte zum Ende 2019 auf rund eine Milliarde Euro ausgebaut werden. Lloyd positioniert sich damit als integrierter Vermögensmanager und Partner für Privatkunden und institutionelles Kapital. Im Mittelpunkt steht weiterhin die umfassende Digitalisierungsstrategie, die aus Sicht der DEWB einen wesentlichen Wettbewerbsvorteil darstellt. Auch angesichts der Coronakrise geht die DEWB davon aus, dass Lloyd seine mittelfristigen Wachstumsziele mit einem verwalteten Vermögen von über sieben Milliarden Euro erreichen und sich zu einer tragenden Säule im DEWB-Portfolio entwickeln wird. Mit einem Anteil von 22,3 Prozent ist die DEWB weiterhin größter Einzelaktionär des im Scale der Frankfurter Wertpapierbörse notierten Asset Managers.
Auch die FinTech-Beteiligung Decimo hat ihre Wachstumsstrategie im letzten Geschäftsjahr konsequent umgesetzt. Nach Fertigstellung der digitalen Plattform für automatisiertes Online-Factoring wurde der Ausbau des Finanzierungsgeschäfts vorangetrieben. Um die Skalierungsvorteile ihrer Plattform noch schneller zu nutzen und auf zusätzliche Geschäftsfelder zu erweitern, schloss sich Decimo mit dem bereits etablierten Wettbewerber aifinyo AG zusammen. Mit über 2.000 aktiven Kunden und einem Transaktionsvolumen von über 300 Millionen Euro in 2019, konnten sich beide Unternehmen gemeinsam deutlich vom Wettbewerb absetzen. Die Fortentwicklung der Technologieplattform für weitere von aifinyo angebotene Finanzierungsformen bietet aus Sicht der DEWB dabei signifikantes zusätzliches Wachstumspotenzial. Nach Vollzug des Mergers im Januar 2020 hält die DEWB rund fünf Prozent an der börsennotierten aifinyo Gruppe.
Ausblick trotz Corona positiv
Für die Beteiligungen aus den früher fokussierten Branchen arbeitet die DEWB aktiv an Optionen für Exits. Trotz eines schwierigeren Umfeldes im Zeichen von Corona ist der Vorstand zuversichtlich, noch im laufenden Jahr einen Exit zu realisieren und damit die Neuausrichtung des Portfolios abschließen zu können. Rückflüsse sollen für weitere Investitionen in Digital Finance-Beteiligungen genutzt werden. “Die Entwicklungen von Lloyd Fonds und Decimo bestärken uns darin, dass unser Investitionsansatz ,Digital Finance’ der richtige ist. Auch die Auswirkungen der weltweiten Corona-Pandemie zeigen in beeindruckender Weise, wie Digitalisierung und digitale Geschäftsmodelle industrieübergreifend zunehmend an Bedeutung gewinnen”, erläutert Bertram Köhler, Vorstand der DEWB.
Im Asset Management im Besonderen offenbarte der Markteinbruch einen sich verschärfenden Kostendruck und massiven Handlungsbedarf der Branche. Die bekannten Probleme sinkender Margen und mangelnden Kostenbewusstseins wurden angesichts hoher Vermögenszuwächse mit steigenden Märkten in der letzten Dekade nicht rechtzeitig angegangen. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, ist es für Asset Manager nunmehr unausweichlich, dringende Investitionen schnellstmöglich nachzuholen. “Als Digital Finance Investor ist die DEWB in diesem Umfeld sehr gut positioniert. Mit Neuengagements wollen wir die Attraktivität unseres Portfolios bereits im laufenden Jahr weiter steigern”, so Bertram Köhler weiter.
Der heute veröffentlichte Geschäftsbericht 2019 steht auf der Website der DEWB unter www.dewb.de zum Download zur Verfügung.